Immer mehr Produzenten oder die, die sich selber als diese ausgeben, arbeiten vermehrt mit digitalen Instrumenten anstatt auf richtige Hardware zurück zu greifen. Da es mittlerweile von fast jedem namenhaften Synthesizer eine digitale Emulation zu einem im Vergleich zum Originalgerät günstigen Preis gibt, macht das durchaus Sinn. Ob diese sogenannten Plugins aber auch in punkto Sound und Workflow mit den Originalen mithalten können, schau ich mir heute mal im Detail an.
Um mich auf eine Auswahl an Plugins zu beschränken, habe ich mich auf die Softwareschmiede ARTURIA konzentriert, die seit 1999 mehrfach preisgekrönte Produktionssoftware auf den Markt bringt. Der erste Software-Synth im Jahre 2003: der Moog Modular V. Wenige Zeit später folgte der digitale Nachbau des legendären Minimoog und des Yamaha Klassikers CS-80.
Aus alt mach neu
Seit kurzer Zeit gibt es eine Neuauflage dieser und anderer Plugins in einer umfassenden Softwarebox: die V-CollectionV2. Mit dabei sind Minimoog V2, CS-80 V2, Jupiter-8 V2, Prophet V2, Moog Modular V2.5 und der ARP 2600 V2. Allesamt hochwertige Plugins für alle gängigen DAWs wie zum Beispiel Ableton Live oder Cubase.
Diese gibt es natürlich auch einzeln im sogenannten „The One“ Paket von Arturia, in dem man alle Geräte in einer Demo-Version antesten kann, um sich danach für das Richtige zu entscheiden.
Im Praxistest mit Ableton Live machten alle Geräte einen guten und vor allem stabilen Eindruck. Im Gegensatz zum Komplete 7 Paket von Native Instruments hält sich die CPU Auslastung auch beim aktiven Arbeiten mit mehreren Plugins in Grenzen.
Denn er weiß, was er tut…
Eins steht jedoch nach dem ersten Eindruck fest: diese Geräte, vor allem der ARP 2600 und der Moog Modular, sind keine Instrumente für Einsteiger.
Man muss sich mit dem logischen Aufbau und Funktionsweise analoger Synthesizer wenigstens ein bisschen auskennen, um nicht nur die vorgefertigten Presets zu nutzen, sondern eigene Schaltungen zwischen den einzelnen LFO´s und VCO´s herzustellen, um so seinen ganz eigenen Sound zu kreieren.
Beisst, kratzt und kuschelt
Die Soundqualität an sich ist meines Erachtens hervorragend: Satte, sägende Bässe und klare, nicht zu aggressive Höhen in notwendiger Stereobreite. Mit einem angeschlossenen MIDI-Keyboard kommt sogar richtiges Analog-Feeling auf. Möglich sind aber natürlich auch harmonische und weiche Klänge wie Pads, die mit der selben akustischen Qualität wiedergegeben werden wie Bass- und Synthsounds.
Fazit:
Als begeisterter Ableton Live Nutzer bin ich auf qualitative Plugins wie die von ARTURIA angewiesen, um einen Soundstandart zu halten, der für professionelle Produktionen notwendig ist. Arturia hat mit seinen Emulationen bewiesen, das sich digitale Instrumente definitiv mit originaler Hardware messen kann. Es macht einfach unheimlich viel Spass fernab von voll digitalen Synthies zu agieren und sich seine LFO Reihen innerhalb dieser Emulationen selber miteinander zu „verkabeln“.
Optisch sehr nah am Original machen alle Geräte einen übersichtlichen Eindruck, der den Workflow vereinfacht und das Arbeiten am Plugin nicht eintönig werden lässt. Zumindest, wenn man die notwendigen Vorkenntnisse in Sachen analoger Klangerzeugung besitzt.
Meiner Meinung nach sind die Plugins von Arturia für fortgeschrittene Produzenten gedacht, die viel Wert auf Qualität legen. Preislich liegen wir dabei im akzeptablen Bereich von 187,00€ für „The One“ und 489,00€ für die V-Collection V2.
Meine Empfehlung: Must-have für Producer!
Natürlich erhältlich im Music and More Store oder auf www.musicandmorestore.de
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